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Cohiba, Montecristo .. Wie raucht man günstig in Kuba? Ein persönlicher Ratgeber

Administrator (admin) on Apr 27 2017

Zigaretten (nicht für jeden)

Zigarren

Volkszigarren Hausgemachte Zigarren Gefälschte Zigarren Originale Havannas

Zigaretten ("cigarillo, cigaro" genannt)

Kuba ist ein Paradies für sparsame Zigarettenraucher, wenn man sich mit den kubanischen Marken anfreunden kann. Besonders günstig sind die Marken, die normal für Pesos Cubanos (CUP/MN) angeboten werden, wie "Criollos" für sagenhafte 7 pn = 35 ct€ die 20er Packung in staatlichen Läden! Beliebt auch "H.Upmann" - gesprochen "Atsche Uppmann" für 20 CUP oder 70 ct CUC = 0,7€ für die 20er Packung mit oder ohne Filter sowie "Popular", alles eher starke Zigaretten, wie mir meine Gewährsleute erzählt haben (Ich rauche ausschließlich Zigarren und Zigarillos). Leicht, aber schwerer zu bekommen "Suave", auch Menthol Zigaretten gibt es manchmal. Das Problem der Fälschungen haben Zigarettenraucher in Kuba nicht, die Zigaretten sind so billig, dass sich Fälschungen nicht lohnen.

Volkszigarren("tabaco")

Die einfachen Kubaner können sich keine Havannas leisten, sie rauchen notgedrungen überwiegend die "Volkszigarren", die theoretisch für 1 Peso Cubano in den staatlichen Bodegas verkauft werden, in Wirklichkeit aber eher am Strassenrand oder in privaten Kiosken, normal für immernoch erschwingliche 2 Pesos Cubanos (= 0,10€) einzeln, die Tüte mit 25 Stk. Es ist allerdings oft schwieriger, die Volkszigarren zu finden als die teuren Havannas.
In verschiedenen Landesteilen maschinell produziert, werden sie unter unterschiedlichen Namen verkauft, immer im gleichen Format (130 x R40, Shortfiller). In Havanna und Umgebung werden sie als "El Credito", anderswo als "Moya", "Caquice", "Bauza", "Selectos (Holguin)".. angeboten, rauchen kann man Sie alle, besonders, wenn man darauf achtet, nicht zu fest gerollte Exemplare zu kaufen. Alle diese Zigarre tragen eine einfache Bauchbinde ("Anillo") im Unterschied zu den Hausgemachten z.B.. Nicht die erste Wahl, aber besser als nichts.
Tipp: Kauft man als Tourist diese Zigarren auf der Straße, kann es sein, dass unseriöse bzw. sehr geschäftstüchtige Verkäufer versuchen einem die Zigarren für 2 CUC statt normal 2 CUP zu verkaufen. Das beste ist für solche Fälle, kleine Scheine in Peso Cubano (Moneda nacional bzw. CUP) bereit zu halten und gar nicht erst CUC (Peso Convertible,"Dollares", "Fula", CUC) auszupacken. Die meisten sind aber korrekt und geben selbst kleinste Summen an Wechselgeld zurück.

Hausgemachte ("tabaco casero")

Hausgemachte Zigarren, wie sie z.B. pensionierte Zigarrenmacher am Küchentisch herstellen, findet man ebenfalls manchmal bei kleinen Verkäufern am Strassenrand - die dann oft auch Feuerzeuge auffüllen (Fosforero), oder in den Hotels, wo man bei der Herstellung zugucken kann, aber auch auf den Tabakfeldern etwa bei einer Tour nach Vinales oder Pinar del Rio. Da anscheinend nicht alle Zigarrenmacher/torcedores alle Werkzeuge zur Herstellung zuhause haben, ist die Verarbeitung manchmal etwas rustikal, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tun muss, ebensowenig wie das Fehlen einer Bauchbinde "Wenn ich eine Binde drum mache, sperren sie mich ein" sagte mir ein Strassenverkäufer. Preise zwischen 0,10€ und 2€ machen die Entscheidung zum Ausprobieren leicht. Hat man einen Verkäufer mit guter Qualität gefunden, sollte man sich einen Vorrat sichern, da man nicht davon ausgehen kann, wie bei den großen Marken, dass die Qualität immer annähernd gleich bleibt- insbesondere die des verarbeiteten Tabaks-. Mit etwas Glück kann man hier echte Schnäppchen machen!
Nebenbei 30% des kubanischen Tabaks landen Schätzungen zufolge auf dem Schwarzmarkt, womit wir bei den Fälschungen sind.

Fälschungen und Nachahmungen

Besonders in Alt-Havanna werden Ausländer laufend angesprochen: "Cohiba, Montecristo ..?" Abenteuerlustigen bzw. neugierigen Besuchern sei empfohlen mit einigen der Zigarrenverkäufer mitzugehen, eine Gelegenheit einen Blick in die meist bescheidenen Wohnungen normaler Kubaner zu werfen... selbst wenn man nichts kaufen will.

Die Zigarren werden praktisch nur in Kistchen bzw. Packungen verkauft. Von anfangs 50 CUC und mehr pro Kiste mit 25 Stück , lassen sie sich oft bis auf 25 CUC runterhandeln. Zu so einem Preis kann man dann nicht mehr viel falsch machen, sofern man diese Zigarren dann selber raucht. Aber bitte nicht als Geschenk mitbringen!! Die Geschichten dazu "Messeausverkauf", "mein Bruder o.ä. arbeitet in der Zigarrenfabrik" sind sicher meist frei erfunden. Es gibt auf dem Schwarzmarkt scheins auch Phantasie- Zigarren eine "Edition Limitada 2014", die es nie im Laden gab, oder Formate, die die betreffende Marke gar nicht herstellt, wohl aber die Fälscher. Wer "seine" Marke kennt, wird es merken.

Bis jetzt habe ich übrigens noch keine Zigarren mit den sagenumwobenen Bananenblättern drin gefunden.
Zigarren im Tubo (Aluröhrchen) oder Zedernholz sind schwerer zu fälschen und daher mit höhere Wahrscheinlichkeit "echt". Weitere Kriterien sind gutes Aussehen und Geruch. Mir wurden schon die berühmten "Cohiba Esplendidos" (gross, teuer, schöne Kiste, beliebt bei Fälschern) einmal unterm Ladentisch angeboten, die sahen aus, als hätten sie die Masern, die hätte ich höchstens geschenkt genommen, aber nur wegen der Kiste - im Zweifel Hände weg!

Die Schwarzmarkt-Verkäufer kennen oft scheinbar den Ladenpreis nicht, deshalb ist es gut, wenn man sich über die kubanischen CUC-Preise vorher informiert hat. Mir wurden schon wiederholt Zigarillos (Fälschung lohnt m. E. nicht) teurer als im Laden angeboten. Meist ließ sich der Verkäufer aber auf einen beidseitig akzeptablen Preis von z.B. 25 Stk. 10 CUC ein.

P.S. Ich habe inzwischen einige verläßliche Lieferanten gefunden, deren Zigarren ich selbst rauche und die den "offiziellen" nicht nachstehen. In unserem Casa können die Gäste fast alle der erwähnten Zigarren begutachten und ggf. testen, von der Volkszigarre bis zur Montecristo oder Partagas, zu günstigen Preisen versteht sich. Ich helfe aber naürlich auch beim Kauf der offiziellen:

Originale Havannas ("tabacos puros, habanos")

überwiegend handgemacht aus ganzen Blättern findet man mit Sicherheit nur in den staatlichen Habanos Läden z.B. in den großen Hotels. Die CUC-Preise liegen nur ca. 30 - 40 % unter den EUR-Preisen in Deutschland.Geschenkt bekommt man also auch hier leider nichts. Der derzeit schlechte Wechselkurs tut sein übriges (fast 1:1). D.h. die großen,teuren Cohibas kosten in Kuba auch über 20 EUR/Stk.

Aber auch hier kann man - meist kleinere - günstige und gute Zigarren finden, wie z.B. meine geliebten H.Upmann "Half Corona" für 2,80 CUC oder Romeo y Julieta "Coronitas en cedro" ebenfalls 2,80 und dafür noch einzeln in dünnem Zedernholz eingewickelt!
Aber auch Zigarillos, wie die diversen "Puritos" und "Minis", "Club" oder die kräftigen "Partagas Chicos" können eine Alternative oder Ergänzung zu den teuren Premium Havannas sein. Es gibt sie meist auch in 5er Schachteln zum Ausprobieren.
Günstige Havanna Marken sind zudem "Jose L. Piedra" und die maschinell hergestellten "Guantanamera" mit den ebenfalls günstigen "Belinda"habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Das Problem ist, dass einzelne Zigarren nur beschränkt angeboten werden und jeder Laden nur eine kleine, wechselnde Auswahl bietet. Um eine bestimmte Zigarre zu finden, muß man oft viele Läden abklappern - das ist in Deutschland bequemer. Ganze Kisten lassen sich oft einfacher finden.
P.S. Auch bei den echten Havannas aus dem Laden gibts leider öfters mal "Montagszigarren", die schief abbrennen oder nicht ziehen, deshalb, wenn man was neues ausprobieren will, am besten mindestens zwei kaufen.

Nachtrag: Dreist

Im 1. "Cohiba Atmosphere" Kubas, gelegen in der Einkauspassage des neu eröffneten Hotel Kempinski (!) am Parque Central kosten die Zigarren praktisch so viel wie in Deutschland. Gucken ja, kaufen nein. Hier scheint die Preisbindung der anderen Habanos Läden nicht zu gelten. Dafür kann man dort bequem einen teuren Cafe und/oder Rum trinken. Am besagten Platz sprach mich ein älterer zahnloser Kubaner an, da ich eine Zigarre rauchte und verwickelte mich in ein Gespräch über Zigarren mit dem üblichen Ausgang- Besuch eines Schwarzverkäufers. Da ich mit dem nicht einig wurde, bot er mir Guantanamera zu einem guten Preis ( 1 CUC oder so) an. Er hatte nur keine dabei und ging dann mit mir zu einer Verkäuferin der Volkszigarren, kaufte - ich stand neben ihm- 10 Zigarren für zusammen 20 Peso Cubano ( < 1€), machte die Ringe ab und wollte sie mir für 1 €/Stück verkaufen. Begründung: "Das sind die gleichen" - was man nicht ganz ausschließen kann, aber ich lehnte dankend ab, Volkszigarren kauft man lieber selbst auf der Strasse. Sollten es wirklich Guantanamera sein - um so besser.

Mitbringsel

Ich empfehle dazu Zigarren in Tubos (Aluminumröhren mit einem dünnen Blatt Zedernholz innen). Die lassen sich nicht nur sicherer transportieren und lagern, sondern es gibt sie auch oft sowohl einzeln, als auch in 3er oder 5er Schachteln. Gut aussehen tun sie auch und kosten dann kein Vermögen. Empfehlung: "Partagas Serie D Nr.4" oder die relativ neue Spitzenzigarre "Petit Montechisto Nr.2", "Romeo y Julieta Romeo 2 oder 3", "H. Upmann Corona Major/Minor" jeweils im Tubo. Von den günstigen Guantanamera gibts eine Art Geschenkpackung mit verschiedenen Formaten für ca. 25 CUC.
Wer mehr ausgeben will, es gibt Pakete mit jeweils einer Auswahl bekannter Marken im einheitlichen Format z.B. "Robusto", allerdings teuer (gesehen im Hotel Parque Central).

Weitere Mitbringsel für Raucher: "I love Cuba" Feuerzeuge, Zigarrencutter (Guillotinas); Humidore - günstig auf den Märkten für die neuen Kleingewerbetreibenden ("cuenta propria") wie dem "Fin de Siglo" am Boulevar San Rafael bei uns um die Ecke.

Faszit:

Im Land des Tabaks gibt es keine schlechten Zigarren, aber sehr verschieden gute und sehr verschieden teure.

P.S. Fotos zum Thema, wenn ich wieder in D. bin.

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